Frauen*politischer Adventskalender
Unser jährlicher Frauen*politischer Adventskalender macht aufmerksam – und ist meistens schnell vergriffen! Sie möchten im nächsten Advent ein Postkartenset bekommen? Dann schreiben Sie uns an info@fib.at.
Weil sie rechnet.
Frauen*politischer Adventskalender 2024
In Tirol kämpfen Frauen* täglich mit strukturellen Ungleichheiten und traditionellen Rollenbildern. Trotz besserer Bildung verdienen sie weniger, übernehmen den Großteil der unbezahlten Arbeit und zahlen für identische Dienstleistungen mehr als Männer*.
Von der Politik bis zur Bergspitze stoßen sie auf Hindernisse, die ihnen den Weg zu echter Gleichberechtigung erschweren. Wir haben Zahlen, Daten und Fakten rund um das Thema Gleichstellung gesammelt und finden, es ist Zeit, diese Ungerechtigkeiten ins Licht zu rücken und zu hinterfragen.
Frauen* zahlen € 11 mehr für ihre Haare.
Frau*-Sein ist in Österreich eine ökonomische Herausforderung. Das hat unter anderem mit niedrigeren Löhnen zu tun und mit höheren Preise für körperbezogene Dienstleistungen wie Frisörbesuchen. Es hat aber auch zu tun mit konsumintensiven Weiblichkeitsnormen, die an Frauen* den Anspruch stellen, mehr Zeit und Geld in ihr Aussehen zu stecken, als dies von Männern* erwartet wird. Als Beispiel: Frauen* zahlen in Österreich für denselben Service – Waschen, Föhnen, Schneiden bei kurzen Haaren – durchschnittlich elf Euro mehr als Männer.
52,4% Maturant:innen
Das Bildungsniveau der österreichischen Bevölkerung ist in den letzten 50 Jahren deutlich angestiegen. Auch die traditionellen, geschlechtsspezifischen Unterschiede im Bildungsniveau haben dank Bildungsexpansion und deren Auswirkungen abgenommen. Frauen* erreichen mittlerweile höhere Bildungsabschlüsse als Männer*, sie legen häufiger die Matura ab und auch bei den Studienabschlüssen ist der Frauen*anteil höher als der der Männer*. Große geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen bei der Wahl der Lehrberufe: technische Berufe werden nach wie vor hauptsächlich von jungen Männern* ausgewählt. Außerdem absolvieren fast doppelt so viele Männer* wie Frauen* eine Lehre.
1 Abschluss mehr, 9% weniger.
Der sogenannte “Education Gender Pay Gap” liegt laut dem Momentum-Institut in Österreich zwischen 17 und 40 Prozent. Auch nach einem Universitäts- oder FH-Abschluss verdienen Frauen* etwa 31 Prozent weniger als Männer* mit dem gleichen Ausbildungsgrad. Aber selbst wenn Frauen* ein höheres Bildungsniveau haben, verdienen sie weniger als Männer* mit einem niedrigerem Abschluss: Eine Frau* mit Masterabschluss verdient in der Sozialwissenschafts-, Journalismus- und Informationsbranche etwa 9 Prozent weniger als ein Mann* mit Bachelorabschluss im gleichen Studienfeld.
Sorgenfreie Liebe = € 30 bis € 230
Verhütung ist in vielen Fällen immer noch reine Frauen*sache. In Österreich verhüten derzeit rund 1,2 Millionen Frauen* und die Kosten liegen je nach Verhütungsmittel zwischen rund 30 und 230 Euro pro Jahr. Im europäischen Contraception Policy Atlas belegt Österreich einen der hinteren Plätze – vor allem aufgrund fehlender Kostenübernahme für Verhütungsmittel und eines erschwerten Zugangs zur Verhütungsberatung. 50 Prozent der Frauen* tragen laut Verhütungsbericht die Kosten für Verhütung selbst, während sich nur rund ein Viertel die Kosten mit dem:der Partner:in teilt. Die Kosten liegen je nach Verhütungsmittel bei 30 bis 230 Euro im Jahr. Interessant ist außerdem, dass 37 Prozent anders verhüten würden, müssten sie die Kosten nicht selbst tragen.
392.833 : 27 = ?
392.833 Frauen* leben in Tirol und 27 Frauenärzt:innen bieten ihre Dienstleistungen als Vertragsärzt:innen an. Könnte sich keine Frau* in Tirol eine private Gesundheitsversorgung leisten, dann kämen auf eine Gynäkolog:in 14.550 Frauen*. Das wären 58 Frauen* pro Arbeitstag. Dass diese Rechnung nicht aufgeht, ist offensichtlich. Insgesamt behandeln derzeit etwa 170 Frauenärzt:innen in Tirol in Praxen und Krankenhäusern.
2.808 landwirtschaftliche Betriebsleiter:innen
20% der Betriebsleiter:innen in der Tiroler Landwirtschaft sind weiblich. Laut der LK (Landwirtschaftskammer) Bäuerinnen Tirol treiben Frauen* in der Landwirtschaft Innovationen voran und scheuen sich nicht, festgefahrene Vorgehensweisen kritisch zu hinterfragen. Außerdem brauchen junge Frauen mehr authentische weibliche Vorbilder, leider sei es nur so, dass Männer sich wenig um weibliche Nachfolger:innen kümmern, sondern eher männlichen Nachwuchs fördern. Auch bei sozialen Fragen brauchen Bäuer:innen Unterstützung, zum Beispiel bei der Kinderbetreuung: “Du bist eh den ganzen Tag daheim, dein Kind brauch keinen Betreuungsplatz.” – das ist Unsinn, sagt auch die LK Bäuerinnen Tirol.
Blätterkatalog (lko.at) sowie Auskunft per E-Mail
66,3% mehr Teilzeit
Die aktive Teilzeitquote von Frauen* mit Kindern unter 15 Jahren liegt in Österreich bei 74 Prozent. Bei Männern mit Kindern unter 15 Jahren hingegen bei 7,7 Prozent. Frauen* die aufgrund fehlender Kinderbetreuung aus dem Berufsleben ausscheiden oder nur in Teilzeit arbeiten können, sind stärker von Altersarmut bedroht, denn eine durchgängige Erwerbstätigkeit trägt besser zur finanziellen Absicherung im Alter bei. Wer weniger verdient oder weniger Rente erhält, gerät schneller in eine finanzielle Abhängigkeit des Partners*. Aber sind das denn nur ihre Kinder?
Kindertagesheime, Kinderbetreuung – STATISTIK AUSTRIA – Die Informationsmanager
Vereinbarkeit von Beruf und Familie – STATISTIK AUSTRIA – Die Informationsmanager
Ab 11:30 Uhr geschlossen
Im Jahr 2022 wurde eine Pilotstudie zu Sexismus in Tirol veröffentlicht, in der die strukturelle Verankerung sexistischen Denkens und Handelns sichtbar wurden. Eine Befragte* wurde mit folgender Aussage zitiert: “Bürgermeister, die meinen, der Kindergarten müsse nur bis 11:30 geöffnet sein. Bis dahin kann man ja einkaufen gehen.” Dieses Zitat verdeutlicht, wie Frauen* und Mütter* auf ihre Rolle als Haushälterin* und als Verantwortliche* für die Kinderbetreuung reduziert werden. Als hätten sie in der Zeit, in der ihre Kinder betreut werden, nicht anderes zu tun als einzukaufen.
393 minus 374 = 19 Minuten, geschenkt
Frauen* in Tirol arbeiten täglich 2 Stunden und 16 Minuten bezahlt und 4 Stunden und 17 Minuten unbezahlt. Bei Männern* dreht sich das Verhältnis um, sie verbringen im Schnitt 4 Stunden und 1 Minute mit Lohnarbeit, 2 Stunden und 13 Minuten verwenden sie für unbezahlte Arbeit im Haushalt und für die Familie. Damit arbeiten Frauen* täglich durchschnittlich insgesamt 19 Minuten mehr als Männer*, haben finanziell aber einen erheblichen Nachteil. Wie der Zeitverwendungsstudie ebenfalls zu entnehmen ist, haben Männer* in Tirol im Durchschnitt 44 Minuten mehr Freizeit täglich.
https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/zeitverwendung
Bis zu € 700,20 für zwei betreute Kinder
Die Kinderbetreuungskosten in Tirol sind eine Wissenschaft für sich. Zwischen verschiedenen Tiroler Gemeinden gehen die Preise für öffentliche Kinderbetreuung für eine Familie mit einem 2- und einem 5-jährigem Kind weit auseinander. In der einen Gemeinde würde sie für die Betreuung halbtags 268,20 Euro monatlich bezahlen – ganztags wären es 700,20 Euro. Ein paar Kilometer weiter wären es halbtags gut 100 Euro mehr, nämlich 388,60 Euro. Die Ganztagesbetreuung läge bei 671,20 Euro. Dass die Kinderbetreuungskosten zwischen den einzelnen Bundesländern auseinander gehen, ist noch nachvollziehbar, aber wenn die Preise innerhalb eines Bundeslandes so stark variieren, wird es schwer, sich zurechtzufinden. Wenn Familien außerdem so hohe Einbußen durch teure Kinderbetreuung haben, dann lohnt sich eine Vollzeitbeschäftigung im ersten Moment kaum – jedoch rächen sich die fehlenden Arbeitszeiten später bei der Pension.
19 zu 1
Laut der aktuellen Zeitverwendungsstudie investieren Frauen* in Tirol durchschnittlich 46 Minuten am Tag in Kinderbetreuung[1]. In Wien, wo die Kinderbetreuungsangebote besser ausgebaut sind, verwenden Frauen* 19 Minuten weniger am Tag auf Kinderbetreuung, nämlich nur 27 Minuten. Bei Männern ändert sich kaum etwas: Männer* in Tirol betreuen 14 Minuten am Tag, Männer* in Wien 13 Minuten. Frauen in Wien verwenden außerdem 39 Minuten mehr für Freizeit und soziale Kontakte als Frauen* in Tirol.
https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/zeitverwendung
[1] Der Durchschnitt bezieht sich auf die Gesamtbevölkerung inklusive kinderloser Personen.
€ 984, die fehlen
Männer* erhalten in Tirol im Durchschnitt 2.246 Euro Pension (brutto), Frauen* hingegen nur 1.262 Euro monatlich. Der Equal Pension Day fiel heuer in Tirol auf den 23. Juli. An diesem Tag hatten die Tiroler bereits so viel Pension bekommen wie die Tiroler:innen erst bis zum Jahresende erhalten. In Wien, wo die Kinderbetreuungsangebote deutlich besser sind, fiel dieser Tag auf den 15. September, für ganz Österreich auf den 6. August.
Equal Pension Day – Österreichischer Städtebund (staedtebund.gv.at)
1 Bezirksgrenze = € 3.069
Man muss aber gar nicht bis Wien schauen, um sich die Unterschiede für Frauen* in Österreich bewusst zu machen. Interessant ist auch der Vergleich zwischen Innsbruck und Innsbruck-Land: In der Landeshauptstadt liegen die Frauenpensionen um knapp ein Drittel unter jenen der Männer (32,4 Prozent), im Umland dagegen um über 40 Prozent. Dabei unterscheiden sich die Pensionsbezüge der Männer in beiden Bezirken kaum: In Innsbruck beziehen Männer durchschnittlich 35.343 Euro jährlich, im Umland 34.888 Euro. Anders bei den Frauen: Sie erhalten in der Landeshauptstadt mit 23.893 Euro deutlich mehr Pension als in den Umlandgemeinden (20.824 Euro).
Menstruieren kostet € 3.500
Frauen* benötigen Menstruationsprodukte. Vergleichbare Produkte, die nur für Männer* unverzichtbar sind, gibt es nicht. Grob gerechnet zahlen Frauen* in Österreich in ihrem ganzen Leben 1.500 bis 3.500 Euro für Tampons und Co. Aber auch für Pflegeprodukte wie Shampoos und Körpercremes müssen Frauen* mehr Geld ausgeben als Männer*. Diese erhöhten Preise für Produkte oder Dienstleistungen, die speziell für Frauen* vermarktet werden, nennen sich “pink tax” (=Rosasteuer).
44,5% machen einen großen Schritt.
Die Unterstützung von Frauen* im Wirtschaftsleben ist sowohl aus gesellschaftspolitischer, demografischer als auch ökonomischer Perspektive von großer Bedeutung, denn die Teilnahme von Frauen* in Entscheidungsprozessen wirken sich positiv auf einen Wirtschafstandort aus. Die Frauen* dominierten Berufsfelder in der postindustriellen Gesellschaft – unter anderem der Bildungs- und Gesundheitsbereich – sind gelichzeitig die Branchen mit dem stärksten Wachstum. Immer mehr Unternehmen werden von Frauen* gegründet. Im Jahr 2023 betrug der Frauen*anteil bei Neugründungen von Einzelunternehmen in Österreich 44,5 Prozent. Frauen* gründen aus anderer Motivation heraus als Männer*: weil sie flexibler sein wollen, Familie und Beruf so besser vereinen und geschlechtsspezifische Diskriminierung vermeiden können.
57% gesucht
Auch wenn es zunächst erfreulich klingt, dass immer mehr Frauen* selbst gründen, birgt dies auch ein gewisses Risiko: Selbständigkeit kann für Frauen* in der Pension zur Armutsfalle werden. Der Gender Pension Gap ist bei ehemals Selbständigen noch höher als bei Angestellten. Im Jahr 2022 lag die durchschnittliche Erstpension von selbständigen Frauen* bei nur 918 Euro brutto im Monat. Bei Männern* beträgt die Anfangspension immerhin 2117 Euro brutto monatlich. Die Gründe dafür sind noch nicht gänzlich geklärt. Ein Grund ist jedenfalls, dass selbstständige Frauen* schon vor der Pension nur 43 Prozent des aktiven Einkommens von selbständigen Männern* verdienen.
Warum selbständige Frauen oft unter der Armutsgrenze verdienen (profil.at)
Rekord: 26,8%
In den 200 umsatzstärksten Unternehmen in Österreich wurden 2023 26,8 Prozent der Aufsichtsratsposten und 12,2 Prozent der Positionen in Geschäftsführungen von Frauen* besetzt. Auch wenn diese Zahlen auf den ersten Blick nicht sonderlich hoch erscheinen, sind sie neue Höchststände und machen Hoffnung auf eine positive Entwicklung. Außerdem gilt es für Unternehmen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, die diese Entwicklung weiter vorantreiben sollten. Ab 2026 müssen sie Geschlechterquoten erfüllen, die vom Europäischen Parlament und den Mitgliedstaaten vorgegeben werden. Demnach müssen mindestens 40 Prozent der Aufsichtsratposten bzw. 33 Prozent der Posten in der Geschäftsführung und im Vorstand mit dem jeweils unterrepräsentierten Geschlecht besetzt sein.
Frauenanteil Führungspositionen Österreich 2024 | Statista
Frauen in wirtschaftlichen Führungspositionen – Bundeskanzleramt Österreich
Ranking der wichtigsten Frauen in Führungspositionen 2024 | INDUSTRIEMAGAZIN
2 Wochen Luxus auf den Malediven – jedes Jahr
Bei ganzjähriger Vollzeitbeschäftigung verdienen Frauen* im Mittel in Tirol 40.391 Euro und Männer 48.477 Euro. Von diesen rund 8.000 Euro mehr jährlich könnte man zwei Wochen Urlaub in einem Luxus-Resort auf den Malediven machen oder sich ein teures Hobby finanzieren. Oder Geld für die eigene Pension anlegen.
https://tirol.arbeiterkammer.at/service/studien/einkommensanalysen/Studie_EINKOMMENSBERICHT_2022.pdf
33% = 17% zu wenig
Gute Nachrichten: In Österreichs Lokalredaktionen arbeiten gleich viele Männer* wie Frauen*. Beim Blick auf die Führungsebene ergibt sich jedoch ein traditionelles Bild männlicher Überrepräsentation. Nur 33 Prozent aller Führungspositionen im Lokaljournalismus werden von Frauen* besetzt. Und: nur 5 Prozent der Lokaljournalist:innen haben einen Migrationshintergrund. Diversität wäre besonders im Journalismus wichtig, denn die Identifikation von Journalist:innen mit bestimmten Bevölkerungsgruppen führt dazu, dass diese in der Berichterstattung häufiger einbezogen werden.
Kurzbericht2022_zur_Veroeffentlichung_Diversitaet_2021-22.pdf (rtr.at)
Warum Frauen in politischer Berichterstattung kaum sichtbar sind – Etat – derStandard.de › Kultur
75% ohne Frau*
Frauen* sind in politischen Nachrichtenbeiträgen unterrepräsentiert. In nur 25 Prozent der Beiträge in österreichischen Tageszeitungen, TV-, Radio- und Online-Medien ist eine Frau* als zentrale Akteurin vertreten, sei es als Expert:in, Politiker:in oder als Privatperson. Das “Frauennetzwerk Medien” hat Expert:innen-Listen zu unterschiedlichen Themen erstellt. Die Ausrede, es gäbe zu wenig weibliche Expertise, zählt also nicht mehr. Wenn Frauen* in der Berichterstattung auftauchen, dann werden sie häufig in stereotypen Rollen und Kontexten dargestellt, die traditionelle und veraltete Geschlechterrollen und -zuschreibungen verstärken.
Warum Frauen in politischer Berichterstattung kaum sichtbar sind – Etat – derStandard.de › Kultur
21 x “Frau Bürgermeisterin”
Der Frauen*anteil bei den Bürgermeister:innen liegt in Tirol bei 7,6 Prozent, österreichweit sind es 11 Prozent. In einer Studie zu Sexismus in Tirol (2022) wird ein Bürgermeister zitiert, der meint, dass “Frauen bei den Kindern daheim bleiben sollen”. Solche Aussagen zeigen, dass die Interessen von Frauen* in der Tiroler Politik nicht ausreichend vertreten werden und konservative Rollenbilder es erschweren, selbst in die Politik zu gehen. Der Frauenanteil in der österreichischen Kommunalpolitik steigt aber dennoch, so gibt es derzeit rund 5000 Vizebürgermeister:innen in Österreich und zusammengerechnet sind rund 26 Prozent aller Kommunalpolitiker:innen Frauen*.
https://gemeindebund.at/buergermeister-und-buergermeisterinnen/
Microsoft Word – EB Sexismus in Tirol_Teil LR_August22_corr.docx
Ich will zu 100% in Ruhe gelassen werden.
“Hey Süße, dein Hintern sieht aber toll aus in dem Kleid!” – in einer Studie zu Sexismus in Tirol haben 86% der Frauen angegeben solche oder ähnliche Bemerkungen schon gehört zu haben – Cat Calling nennt man das. Etwas mehr als drei Viertel der befragten Frauen waren von abwertenden und unangenehmen Kommentaren über den Körper betroffen und 70% haben Berührungen und Küssen ohne Zustimmung erlebt. Jede dritte Frau* in Österreich wurde bereits Opfer von sexueller und/oder körperlicher Gewalt. Es geht dabei nie um Intimität, sondern um das Festigen eines Machtgefüges. Muss sie sich das gefallen lassen?
22 gehen voran.
Nichts steht so für Tirol wie die Berge. Derzeit gibt es in Tirol 784 autorisierte Bergführer:innen, davon sind 22 Frauen*, das sind 3%. Die Bergführerinnen-Ausbildung absolvieren aber bereits 9% Frauen, Tendenz steigend. In der Ausbildung sind 9% weiblich, Tendenz steigend. Dass so wenige Frauen* sich für diesen Beruf entscheiden liegt mit Sicherheit nicht nur an der körperlichen Herausforderung, die dieser Job mit sich bringt, sondern auch daran, dass das klassische Arbeitsbild der Bergführer:innen nicht sehr familienfreundlich ist. Jedoch stellen immer mehr junge Bergführer:innen unter Beweis, dass man nicht unbedingt 50 Wochen im Jahr unterwegs sein muss und Familie und Beruf auch in diesem Bereich miteinander vereinbar sein können.
Auskunft per E-Mail
Loading … Gleichstellung in 131 Jahren
Wir haben eine künstliche Intelligenz mit unseren Recherchen gefüttert und gefragt, was sie davon hält. Sie hat uns netterweise eine Zusammenfassung geschrieben: „Tiroler Frauen* im Spagat: Teure Haare, schlechtere Jobs und Politik von vorgestern. Trotz besserer Abschlüsse verdienen sie weniger und jonglieren unbezahlte Arbeit, teure Menstruationsprodukte und miese Kinderbetreuung. In der Landwirtschaft und am Berg kämpfen sie gegen Rollenklischees, doch in der Politik und im Berufsleben stoßen sie weiter auf gläserne Decken und sexistische Sprüche. Zeit für Veränderung – denn Frauen* in Tirol haben genug von alten Mustern!“ Wenn die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in Bezug auf Gleichstellung so weiterlaufen wie gerade, dann dauert es wohl 131 Jahre, bis eine wirkliche Gleichstellung in Österreich erreicht sein wird. Falls das nächste Mal jemand fragt, ob Frauen* denn nicht längst dieselben Rechte hätten wie Männer* und tun und lassen könnten, wie sie wollten – dann schick doch gerne unseren Adventskalender für ein paar Denkanstöße weiter.
Bis zur Gleichstellung von Frauen dauert es noch 131 Jahre – Karriere – derStandard.at › Karriere
Weil's wahr ist.
Frauen*politischer Adventskalender 2023
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Mehr InformationenDeine Anlaufstellen in Tirol
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